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Reichstagsgebäude | Sitz des Deutschen Bundestages
Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Das Reichstagsgebäude wurde von 1884 bis 1894 im Stil der italienischen Hochrenaissance von Paul Wallot erbaut. Am 27. Februar 1933 brannte das Gebäude infolge Brandstiftung aus und wurde 1945 durch Beschuss und Plünderung weiter zerstört. Der Wiederaufbau begann 1963 und erlebte mit dem Richtfest und dem Aufrichten der Dachkonstruktion des Plenarsaals am 24. November 1967 den Abschluss der Rohrbauarbeiten. Die Fertigstellung des Gebäudes erfolgte Anfang 1971.
Von 1995 bis 1999 wurde das Reichstagsgebäude zum Sitz des Deutschen Bundestages von Foster & Partners in ein modernes Parlamentsgebäude umgebaut. Ein wesentliches Planungskriterium des Entwurfes war eine vorbildliche Energietechnik.
1965 – 1971 von der Firma K.U.Z geplant und ausgeführt:
sämtliche sanitärtechnische Anlagen und Einrichtungen des Nord-, Ost- und Westflügels
Kälteträgerkreislauf für die Klimaanlage des Plenarsaals
Einsatz des von K.U.Z. entwickelten Waschtischmodells „Berlin“
1995 – 1999 von der Firma K.U.Z. realisiert:
sämtliche sanitärtechnische Anlagen und Einrichtungen des Gebäudes
sowie die gesamten Gas-, Wasser- und Abwasseranlagen
und die Wärme- und Kälteverteilung
sowie die Eigenstromerzeugung in Form eines Blockheizkraftwerkes (BHKW)
1999 – 2010 von der Firma K.U.Z. ausgeführt:
Betrieb, Optimierung und Wartung sämtlicher Energieversorgungsanlagen des Reichstages
sowie aller übrigen Parlamentsgebäude des Regierungsviertels des TVP (Technik-Verbund-Parlamentsgebäude)
Schulung des technischen Personals der Bundestagsverwaltung
Als Basis der Energieversorgung ist ein Blockheizkraftwerk installiert worden deren Motoren mit Biodiesel (Rapsöl in Form von Pflanzenölmethylester) betrieben werden. Die bei der Stromproduktion entstehende Motorabwärme und Abgasabwärme wird zur Heizung im Winter und über den Betrieb einer Absorptionskältemaschine zur Kühlung im Sommer verwendet. Diese FCKW-freien Kältemaschinen wandeln Wärme in Kälte um. Als saisonaler Speicher für im Sommer nicht benötigte Abwärme, wird ein ca. 300 m tiefer Pufferspeicher verwendet. Die Wärme wird in einer wasserführenden Erdschicht zwischengespeichert. Bei Bedarf wird diese Wärme wieder in den Energiekreislauf des Reichstages zurückgeführt. So kann das Reichstagsgebäude im Winter durch tiefengespeicherte Wärmeenergie, z.B. für RLT Nacherhitzer und Fußbodenheizung, versorgt werden. Zur Abdeckung von Spitzenlasten ist ein Heißwasser- und ein Dampfkessel installiert. Über den Dampfkessel werden auch die RLT-Anlagen, mit Dampf zur Befeuchtung, versorgt.